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Stellschrauben gegen den Fachkräftemangel

(Ein Beitrag von Ariane Durian aus dem IHK Wirtschaftsmagazin 05/2022.)

„Wir sollten in Zukunft viel mehr darauf schauen, wie sich die Kompetenzen, die man nicht nur in der Elternzeit, sondern auch in anderen Bereichen des Privatlebens erwirbt, nutzen lassen.“

Das Fehlen von Fachkräften liegt aus Sicht der regionalen Wirtschaft mit Abstand auf Platz 1 als größtes Risiko für die eigenen Betriebsabläufe. Als Lösung dafür gibt es wohl kein Patentrezept, aber verschiedene Stellschrauben. Eine Anzeige in der Zeitung ist seit langem kein Garant mehr für den Eingang von passenden Bewerbungen.

Aktiv suchen statt Anzeigen schalten ist der neue Weg der strategischen Personalarbeit. Für die Generation Z ist das Vorstellungsgespräch längst keine einseitige Prüfung des Gegenübers mehr. Unternehmen geraten gleichermaßen in die Rolle der Bewerbenden und sollten wissen, was sie als Arbeitgebende bieten. Je mehr Fachkräfte fehlen, umso stärker müssen sich die Unternehmen mit diesen Themen beschäftigen.

Arbeitskräfte, die die gewünschte Ausbildung nicht mitbringen, sich aber durch einen ungewöhnlichen Lebenslauf viele fachliche und persönliche Kompetenzen erarbeitet haben oder Wieder-, Um- und Quereinsteigerinnen und -einsteiger sind potenzielle Fachkräfte, die wir im Personalauswahlprozess oft noch nicht ausreichend im Blick haben. Genauso ältere Menschen mit persönlichen und fachlichen Erfahrungen selbst im „hohen Alter“ werden wir brauchen. Wir kennen einige Unternehmen, die inzwischen mit sehr guten Erfahrungen Fachkräfte beschäftigen, die schon in Rente sind.

Und nicht zuletzt für Menschen, die mit Qualifikationen aus dem Ausland, ganz aktuell auch aus der Ukraine, zu uns kommen, sollten wir uns noch stärker öffnen.

Lesen Sie in unserer Titelstrecke, wie das Welcome Center der TRK die Integration von Fachkräften aus dem Ausland unterstützt, was auch kleine und mittlere Unternehmen aktiv tun können oder was Sie von der Fachkräfte-Roadshow der IHK zusammen mit der Agentur für Arbeit im Juni erwarten können.

Mein Fazit: Das Thema Fachkräftemangel wird uns noch lange beschäftigen. Stellen Sie sich auf den Markt ein. Seien Sie offen und geben Sie auch auf den ersten Blick ungewöhnlichen Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance.

IHK-Vizepräsidentin Ariane Durian,
Geschäftsführende Gesellschafterin
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